21 November 2006

Dunakanyar, die Zweite

Hier nochmals das Donauknie in Realität. Mit dem Zug bin ich nun mal auf der Nordseite der Donau nach Sturovo/Parkany (slk./ung.) gefahren, gleich gegenüber Esztergom. Die Fahrt auf dieser ungefähr 60 km langen Strecke von Vác in die Slowakei zeigte mir exemplarisch die Verhältnisse von Ungarn zu seinen Nachbarn auf.

Nachdem ich den Morgenzug am Sonntag verschlafen habe, fuhr der erste Zug am Nachmittag erst wieder um 14 Uhr (zum Vergleich: zum Grenzstädtchen Szob gibt es eine stündliche Verbindung). Nun, ich erreichte ebenfalls Szob, wo bis auf eine Handvoll Leute alle ausstiegen. In Sturovo angekommen, war die Sprachverwirrung offensichtlich. Während alles Schriftliche auf Slowakisch war, hörte ich weiterhin um mich Ungarisch. Sogar der Zöllner hat nach dem slowakischen Gruss sofort die ungarische Wendung "Jo napot" angefügt, als ich nicht reagiert habe. Nach einer Recherche später: Es leben knapp 69% Ungaren und nur 28% Slowaken in Sturovo. Doch die einzige sichtbare offizielle Sprache ist Slowakisch! Trotz der auf politischen Absichtserklärungen gut klingenden Zusammenarbeit der "Visegrad-Gruppe", herrscht eher eine starke Zurückhaltung.




Man stelle sich vor: Zwischen Deutschland und der Schweiz gibt es zwischen Schaffhausen und Basel gerade zwei Rheinbrücken. Es gab mal eine Dritte, doch die ist zerstört worden. Deutschland und die Schweiz finden zögernd, eine dritte Brücke wäre sinnvoll, und zusammen mit zusätzlichen EU-Geldern wird die neue Brücke 2002 eingeweiht.
Natürlich handelt es sich hier um die Slowakei und Ungarn. Die Maria-Valeria-Brücke (unverfänglich für jeglichen Nationalismus) seht ihr auf dem Bild.
[und ich musste auch zuerst nachschauen. Die Slowaken nennen sich tatsächlich selbst "Slovenska Republika"]




Hier der Blick von der Brücke zum Esztergomer Dom.
Eine gehörige Portion Machtdemonstration ist das! Jedenfalls ist hier der wichtigste Katholik Ungarns zuhause. Und das seit 1000 Jahren.




Hier seht ihr die Statue der geduldigen Digitalkamera-Fotografin. Rechts davon ein älteres, grösseres Exemplar.


Da die direkten Verkehrsverbindungen nach Vác wegen Grenze und unumgänglichen Flussüberquerungen eingeschränkt sind, bin ich dann sowohl Samstag als auch Sonntag via Budapest gereist. Ich freue mich wirklich riesig auf den nächsten Monat in Budapest!


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